13.11.2024

ARD-Jugendmedientag

2024 ist das Jahr der Nachricht. So lag es nahe, dass Fragestellungen zur Herkunft und Vertrauenswürdigkeit von Informationen auch an St. Gertrudis Inhalt des diesjährigen ARD-Jugendmedientags sein sollten.

In Workshops und Livestreams arbeiteten Journalistinnen und Journalisten der ARD intensiv mit den Jugendlichen. Mit dabei war auch die Klasse G10a mit dem Ziel, Einblicke in die redaktionelle Arbeit zu erhalten, für den richtigen Umgang mit Falschmeldungen sensibilisiert zu werden und Nachrichtenkompetenz vermittelt zu bekommen.

Zunächst ging es in einem Beitrag des Saarländischen Rundfunks unter dem Titel „Dein Weg zum Radio“ um die vielfältigen beruflichen Perspektiven für Heranwachsende im Bereich der Medien. Angesprochen wurden dabei auch wichtige Faktoren zur Attraktivität von Sendebeiträgen wie der „Earcatcher“ oder die KISS-Formel (Keep It Short and Simple).

Im Beitrag „Update aus Genf“ berichtete Auslandskorrespondentin Kathrin Hondl vom europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen, der wohl „kleinsten Weltstadt des Planeten“: Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über den Weltklimarat IPCC und das Flüchtlingshilfswerk UN-HCR bis zum UN-Hochkommissariat für Menschenrechte ringen hier rund 200 internationale Organisationen um diplomatische Problemlösungen für die Krisen der Welt. Kathrin Hondl stand Rede und Antwort zum Büroalltag in ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit. Leider waren 45 Minuten zu kurz, um die heißen Themen miteinander zu diskutieren. Anna Mezödi kommentierte: „Nur durch einen Austausch können Informationen erfolgreich verarbeitet werden.“ Dieser komme leider oft zu kurz, ergänzte Sofia Rebellato.

Höhepunkt des informationsreichen Vormittags waren die beiden Streaming-Angebote des Bayrischen Rundfunks und des SWR über die Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und über die Gefahren von Fake-News: Jana Heigl vom BR24-Faktenfuchs zeigte den Schülerinnen, welche Formen von Desinformation es gibt und wie diese aufgedeckt werden können. Dabei beleuchtete sie auch die kriminellen, finanziellen und politischen Interessen, die hinter der Verbreitung von Fake News stecken. An einfachen Beispielen wurde demonstriert, wie leicht Stimmen und Bilder mithilfe einfacher KI-Tools manipuliert werden können. Klassensprecherin Magdalena Pfoser resümierte: „Besonders die Informationen über die Fake News haben mein Interesse geweckt, da wir damit auch im Alltag konfrontiert werden.“

Die Moderatorin Walerija Betrowa gab praktische Tipps, wie gerade Jugendliche mit „bad news“ – vom Ukraine-Krieg, über Hitze-Rekorde, bis hin zur Regierungskrise – umgehen können, damit diese Nachrichten einen nicht „runterziehen“. Dabei stützte sie sich auf eine Studie, nach der 18- bis 24-jährige immer häufiger Nachrichten vermeiden, weil sie sich erschöpft fühlen. Es gelte also, einen Mittelweg zwischen „Do scrolling“ und „Avoid News“ zu gehen. Deutlich wurde in ihren Ausführungen auch: Je mehr Menschen ihre Allgemeinbildung nutzen, um kritisch mit Informationen umzugehen, desto weniger fallen sie auf Fake News herein. Dieses Thema war besonders auch für die Smepper an St. Gertrudis, die ebenfalls am ARD-Jugendmedientag teilnahmen, von großem Interesse. Unter der Leitung von IT-Fachlehrerin Marlies Weiß geben die Smepper, Schülerinnen aus dem Schüler-Medienmentorenprogramm, ihr erworbenes Fachwissen an Mitschülerinnen weiter und beraten diese bei Fragen und Problemen zur digitalen Welt.

Über „Mentimeter“ konnten einzelne Sessions kommentiert werden. Für die Mädchen aus der Klasse G 10a hat sich der ARD-Jugendmedientag 2024 auf jeden Fall gelohnt, weil viele Themen angesprochen wurden. Groß war allerdings das Bedauern, dass sie nicht das Glück hatten, vor Ort in einem der Studios dabei sein zu dürfen, um die Rundfunkwelt hautnah mitzuerleben.

St. Gertrudis trägt seit 2020 das Prädikat „Digitale Schule“. Neben der ausgezeichneten digitalen Infrastruktur und zahlreichen IPad-Klassen verfügt die franziskanische Schule über ein engagiertes Kollegium, das auch technisch fit für mediale Herausforderungen und zeitgemäßen Unterricht ist.