St. Gertrudis hat sich auf den Weg gemacht, die Chancen der aktuellen Bildungsreform zu ergreifen, um die Schule auf die Zukunft auszurichten. Dabei hilft uns der Status als freie Schule und der damit verbundene Auftrag, als Impulsgeber für staatliche Schulen zu dienen und innovative Konzepte zu entwickeln.
Beziehungsgestaltung, Innovationen im Bereich des Lernens und Lehrens, Konzepte der Raumgestaltung, Formen der Partizipation und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft spielen dabei eine wesentliche Rolle. Zur Umsetzung der Bildungsreform hat der Träger der Schule, der Ordensschulen Trägerverbund, einen großen internen Schulentwicklungsprozess ausgerufen. Schulen dieses Trägers an insgesamt sieben Schulstandorten in Württemberg kooperieren und schmieden gemeinsam Pläne. So besteht auch an St. Gertrudis eine Steuergruppe, welche seit Beginn des Schuljahres intensiv die Ansätze der Bildungsreform konkret in den Blick nimmt und Schule zukunftsorientiert weiterentwickelt. Auch die Frage, wie Schule selbst als lernendes System funktionieren kann und an einer ständigen Steigerung der Qualität interessiert sein sollte, rückt dabei in den Fokus.
Unser Anspruch leitet sich aus der franziskanischen Spiritualität ab und bedeutet konkret, die Schülerinnen und die Entwicklung ihrer Persönlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei liegt der Blick auf der Weiterentwicklung ihrer Talente, der Entfaltung ihrer Potenziale und Fähigkeiten sowie auf der Vermittlung einer gesunden Form des Durchhaltevermögens. „Uns geht es dabei insbesondere um die Kombination von (Fach)Kompetenz für den akademischen Erfolg und Kontakt durch Beziehung: Begeisterung zu entfachen und dies gut zu begleiten.“, sagt Bianca Lopinsky von der Schulleitung. Die Schule setzt dabei mit reinen Mädchenklassen bis Klasse 10 bewusst auf die monoedukative Bildung, da sie Raum für Entfaltung und gezielte Stärkung bietet, ein Bewusstsein für Girl Power schafft und dadurch den Blick für die Möglichkeiten als Frau weitet. „In der heißen Phase der Pubertät können sich Mädchen hier ganz frei entfalten und sich zum Beispiel für Technik begeistern, was sonst schnell von Jungs gekapert wird.“, meint die Elternbeiratsvorsitzende Sabine Ahua.
Die an der Schule bewährte Kultur des Dialogs ist Basis für eine intensive Begleitung der Schülerinnen, genauso wie für die Erziehungspartnerschaft mit Eltern. Dadurch besteht zudem für alle am Schulleben Beteiligten die Möglichkeit, an den Entwicklungs- und Gestaltungsprozessen der Schule teilzuhaben. Dieses Erfolgsmodell in der Gestaltung von Beziehung erhält durch das von der Bildungsreform neu vorgesehene Mentoring eine zusätzliche Schärfung. Die Schülerinnen sollen sich durch Projekt- und Portfolioarbeit als selbstwirksam erleben und frühzeitig Sicherheit in ihrem Auftreten und Lernen erfahren.
Mit der Orientierungsstufe als Alleinstellungsmerkmal im Ostalbkreis ermöglicht die Schule weiterhin zwei Jahre zusätzlich zur Orientierung auf dem Weg Richtung Realschule oder Gymnasium. Dabei ist die Durchlässigkeit im System gegeben, da die Schule beide Schulformen unter einem Dach vereint und damit die Barrieren der Schularten überwindet. Schüler:innen der Realschule können ergänzend nach der zehnten Klasse die Kursstufe besuchen und das Abitur absolvieren.
Ziel ist es, gemäß der Leitworte der Schule, selbstbewusste und verantwortungsvolle junge Menschen auszubilden – getragen von der Gemeinschaft, mutig im Handeln und frei im Denken.