Mit leidenschaftlichen Diskussionen und klaren Forderungen setzten sich rund 45 Schülerinnen und Schüler der St. Gertrudis Schule in Ellwangen bei der Jugendkonferenz Baden-Württemberg mit wichtigen Zukunftsthemen auseinander. Das Konzept soll den Jugendlichen noch mehr Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Unter den zahlreichen Bewerbungen hat auch St. Gertrudis den Zuschlag erhalten, diese Konferenz auszurichten.
Wie nutzen junge Menschen die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI)? Wie sehr belasten sie die Kriege in der Ukraine und in Israel? Welche Beteiligungsmöglichkeiten wünschen sie sich an ihrer Schule und in ihrer Umgebung? Standpunkte formulieren, Meinungen bilden, Wünsche äußern, Sorgen ansprechen und Bedürfnisse artikulieren: Die Jugendkonferenz an St. Gertrudis leistet einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung. „Jugendliche möchten ihre Ideen und Vorschläge direkt und ungefiltert bei den Verantwortlichen einbringen“, erklärt Kultusministerin Theresa Schopper. Das Beteiligungsformat des Kultusministeriums hat großen Zuspruch gefunden. Unter dem Motto „Was Dich bewegt“ tragen die Jugendkonferenzen landesweit entscheidend zur Demokratiebildung bei. Kultusministerin Theresa Schopper ist vom Potenzial und der Bedeutung der Jugendkonferenzen überzeugt: „Wir sind alle gut beraten, die Sichtweise der jungen Menschen auf die Herausforderungen der Zukunft ernst zu nehmen und in unsere Entscheidungen einzubeziehen.“ Die Konferenzen ermöglichen einen transparenten und ungefilterten Meinungsbildungsprozess, der vorbildlich ist. Das bestätigt auch Gemeinschaftskundelehrer Gabriel Stengel, der die Konferenz nach St. Gertrudis geholt und organisiert hat: „Jugendliche wollen mitreden und mitgestalten und es ist Aufgabe von Politik und Schule ihnen die nötigen Möglichkeiten dazu zu bieten, denn Demokratie muss man erst lernen und dann aktiv leben.“ Er zeigte sich begeistert vom Engagement und den Ideen der Schülerinnen und Schüler und sieht einen absoluten Mehrwert für die Gesellschaft, „wenn mehr mit, statt über Jugendliche gesprochen wird.“
Die Schülerinnen Ella Blatt (K2) und Johanna Lula (K1) führten als Moderatorinnen souverän und gut gelaunt durch den Vormittag und leiteten die verschiedenen Arbeitsphasen für die 45 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Im Vorfeld hatten sie an einer Onlineschulung des Kultusministeriums mit Moderatorinnen und Moderatoren anderer Schulen teilgenommen. Neben den Leistungskursen Gemeinschaftskunde waren auch Schülerinnen der Klasse 10 sowie Vertreter*innen der SMV dabei. Zusätzlich zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen in Form von Diskussionen, Gruppenarbeiten und einem World-Café stand vor allem die Dokumentation und die Erarbeitung von Ideen, Lösungen und Anliegen im Vordergrund. Diese stellen die Jugendlichen bei der 2. Landesjugendkonferenz 2025 des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport in Stuttgart vor. An diesem Tag werden Kultusministerin Theresa Schopper und Sozialminister Manfred Lucha (MdL) mit den Jugendlichen diskutieren, wie ihre Vorschläge aufgegriffen und umgesetzt werden können. „Wir freuen uns schon sehr darauf, mit Schüler*innen aus dem ganzen Land die Zukunft zu diskutieren und mitzugestalten“, sagte Teilnehmerin und Schülersprecherin Julia Schenk.
Die vom Kultusministerium veranstaltete Landesjugendkonferenz sowie die 40 Jugendkonferenzen werden eng begleitet vom Landesschülerbeirat und dem Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg als Vertretungsorgane der Jugendlichen im Land.